Planegg/München, 24.06.2020 – In diesem Jahr fand die traditionelle Vertreterversammlung der Sanacorp erstmalig in der Unternehmensgeschichte nicht als Präsenzveranstaltung statt. Aufgrund der vorherrschenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hatten Vorstand und Aufsichtsrat der Sanacorp beschlossen, in diesem Krisenjahr auf die physische Vertreterversammlung zu verzichten. So wurde die diesjährige Veranstaltung am 20. Juni virtuell durchgeführt. Mit entsprechendem Vorlauf stand die Begrüßung der Vertreterinnen und Vertreter durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Matthias Schneider und die Berichterstattung durch den Vorsitzenden des Vorstandes, Dr. Herbert Lang, online per Videoabruf zur Verfügung. So hatten die gewählten Vertreterinnen und Vertreter bereits seit Anfang Juni die Möglichkeit, vorab Fragen zu stellen, die zeitnah durch den Vorstand beantwortet wurden. Die Abstimmung zu den einzelnen Tagesordnungspunkten erfolgte per Briefwahl.

Rechtliche Grundlage hierfür war das zeitlich limitierte Erleichterungsgesetz, welches pandemiebedingt die Möglichkeit bot, auch ohne explizite Satzungsregelung von der Vorgabe der physischen Versammlung abzuweichen und eine rechtsgültige Versammlung und Beschlussfassung in Schriftform abzuhalten.

Das vergangene Geschäftsjahr war neben dem ansteigenden Problem der teilweise stark eingeschränkten Warenverfügbarkeiten zahlreicher Präparate von deutlichen strukturellen Veränderungen geprägt. Dennoch konnte die operativ tätige Tochter, die Sanacorp Pharmahandel GmbH, für 2019 einen Umsatz von 4,89 Mrd. € verzeichnen. Dies entspricht einem Zuwachs von 5,4 %, der Pharmagroßhandels-Gesamtmarkt lag im Vergleich dazu bei einem Plus von 4,2 %.

Unter dem Strich fiel der Ertrag von 23,5 Mio. € inklusive Sondereffekte im Vorjahr auf 20,1 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Vorjahreswert war durch einen Einmaleffekt bei den sonstigen betrieblichen Erträgen positiv beeinflusst. Aufgrund des erwähnten Sondereffekts ging die Umsatzrendite in 2019 entsprechend leicht zurück. Diese beläuft sich im Berichtsjahr auf 0,41 %. Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die Sanacorp angesichts der Marktentwicklungen und der Marktdynamik mit den Ergebnissen zufrieden ist.

Erfreuliches ist auch hinsichtlich der Dividende zu berichten. So beträgt die Basisdividende für 2019 3,1 %, die Förderdividende beläuft sich auf 10,9 %. Damit erhalten alle Mitglieder, die mit der Sanacorp mehr als 600.000 € Umsatz im letzten Jahr getätigt haben, wieder eine Gesamtdividende in Höhe von 14 %. Eine Rendite, die sicherlich immer noch ihresgleichen sucht. Lang nutzte die Gelegenheit, auf die neu gewählte Vertreterversammlung der Sanacorp einzugehen. Die Sanacorp-Genossenschaft hat in dieser Legislaturperiode für das nach § 26 der Satzung definierte Gremium insgesamt 140 gewählte Vertreter. Dies sind – durch notwendige Gebietsanpassungen – zwei gewählte Vertreter mehr als noch in der letzten Wahlperiode. Von den insgesamt 140 Vertretern wurden 62 % wiedergewählt, dementsprechend konnten beachtliche 38 % neu gewählte Vertreterinnen und Vertreter begrüßt werden.

Lang ging im Rahmen seiner Videobotschaft auch auf die eingeschränkte Warenverfügbarkeit ein. So betrug der Umsatz der Sanacorp im letzten Geschäftsjahr knapp 5 Mrd. €, währenddessen das Unternehmen im selben Zeitraum fast das Doppelte, nämlich für rund 9 Mrd. € insgesamt Ware beim Hersteller bestellt hat. Das heißt, dass Ware im Wert von 4 Mrd. € überhaupt nicht ausgeliefert worden ist. Es handelt sich also nicht um ein Bevorratungsproblem, sondern ein Produktions- bzw. Verfügbarkeitsproblem. Denn die Hersteller haben über die Jahre hinweg ihre Vorproduktion oder die Arzneimittelproduktion insgesamt in Billiglohnländer wie Indien oder China verlagern müssen. Und jetzt, nicht zuletzt durch die dramatischen Versorgungsengpässe bei Masken oder Desinfektionsmitteln im Zuge der Corona-Pandemie, wird diese Problematik besonders deutlich.

Und es sind in diesen Krisenzeiten auch nicht die Versandapotheken, die die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicherstellen, sondern die öffentlichen Apotheken. Mit der Einführung des e-Rezeptes wird der Boden für den Internetversandhandel mit Arzneimitteln auch für Amazon und angeschlossene Händler bereitet.

Aus diesem Grund hat die Sanacorp mit anderen starken Partnern die Initiative

pro AvO gegründet, die seit ihrem Start Ende 2018 mit hohem Einsatz an einer entsprechenden Plattformlösung für alle Apotheken gearbeitet hat. Gerade als Apothekerunternehmen sei es wichtig, den Apotheken vor Ort eine eigene und äußerst anwenderfreundliche Lösung zur Verfügung zu stellen. Denn Apotheken und Pharmagroßhandel gemeinsam hätten auch heute schon tatsächlich die Strukturen und Möglichkeiten, um im Schulterschluss ein für den ausländischen Versandhandel unüberwindbares Versorgungsnetz im deutschen Arzneimittelmarkt aufzubauen. Es fehlt nur die Plattformeinigkeit darüber.

Ein besonderer Dank gilt auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sanacorp, die in der Corona-Pandemie vor allem aus betrieblicher Sicht in den zurückliegenden Wochen vor einer großen Belastungsprobe standen. Durch das herausragende Engagement aller Kolleginnen und Kollegen in den Niederlassungen und der Hauptverwaltung konnten die Kunden durchgängig mit einer Betriebsleistung überzeugt werden, die erneut Qualitätsstandards gesetzt hat und auf einem Spitzenniveau lag. Dies verdient unser aller Respekt!

Im April dieses Jahres erreichte die Sanacorp die traurige Nachricht vom Tod des langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Sanacorp, Dr. Jürgen Brink, der mehr als 30 Jahre an der Spitze der Apothekergenossenschaft stand und ihr als weitsichtiger Visionär die maßgeblichen Impulse gegeben hat. Mit unermüdlichem Engagement, immensem Wissen und sicherem Instinkt hat er der Apothekerschaft ein erfolgreiches apothekereigenes Wirtschaftsunternehmen aufgebaut, die heutige Sanacorp. Dr. Brink erwarb sich mit seinem Lebenswerk große Verdienste, die im Pharmagroßhandel und in der Apothekerschaft unvergessen bleiben werden.

Die Sanacorp steht mit ihren Gesellschaften für einen im operativen Geschäft erzielten Jahresumsatz von rd. 4,9 Mrd. Euro in 2019 und ist eines der größten apothekerbestimmten Pharma-Großhandelsunternehmen in Deutschland. Mit rund 3.000 Mitarbeitern in 17 Niederlassungen sorgt das Apothekerunternehmen dafür, dass ca. 7.500 Apotheken im gesamten Bundesgebiet rund um die Uhr sicher und zuverlässig mit Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten beliefert werden. An der Spitze der Unternehmensgruppe steht die Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung und damit alle Mitglieder der Apothekergenossenschaft. Das Unternehmen setzt sich nachdrücklich für die Stärkung der inhabergeführten Individualapotheke in Deutschland ein.

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Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung
Semmelweisstr. 4
D-82152 Planegg
Tel.: 089/8581580
Fax: 089/85819580
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